BETTY BEIER: Silent Landscapes

Ausstellung in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus Bayreuth vom 10. bis 30. März 2022.

Ausstellungshalle im Neuen Rathaus, Luitpoldpltz 13, 95444 Bayreuth

Vernissage: Mittwoch, 10. März 2022, 18 Uhr

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 8 bis 17 Uhr, Freitag 8 bis 15 Uhr

Böden sind Archive, die vom Einwirken der Menschen zeugen” Betty Beier.

Seit Mitte der 1990 Jahre begleitet Betty Beier landschaftsverändernde Prozesse, die durch den Eingriff des Menschen wie Baumaßnahmen oder Klimawandel verursacht werden. Dafür reiste sie weltweit an betroffene Orte, u.a. in Deutschland, Island, China, Alaska, Brasilien (Amazonas) und zuletzt nach Paraguay. Vor Ort, mittels forensischer Spurensicherung der Bodenoberfläche, hält sie in mindestens einem Quadratmeter großer Bildskulptur fest, was verloren geht.

Der Konservierung dieses Erinnerungspotentials der Erde, das ein Warnzeichen für menschliche Eingriffe und selbstverschuldete Klimaveränderungen ist, widmet sich die Künstlerin Betty Beier

Seit 1997 begleitet ihr Erdschollenarchiv Prozesse, die Landschaft verändern – Landschaften in Deutschland, Island, China, Alaska, Brasilien, Paraguay. Mittels spurensichernder Maßnahmen vor Ort hält sie in Bildskulpturen, die sie Erdschollen und Bürgerschollen nennt, fest, was unwiderruflich verloren geht.

Bei ihrer Spurensuche in Zeiten des Umbruchs steht der Boden im Mittelpunkt. Betty Beiers Erdschollen bewegen sich zwischen objekt- und bildhafter Ästhetik. Sie überraschen den Betrachter durch ihre vielen Details.

Gezeigt werden Erdschollen – dauerhaft in Acryl oder Kunstharz konservierte Bodenzeugnisse, begleitet mit einer Entstehungsgeschichte und Fotodokumentation sowie Zeichnungen. Die Arbeiten sind am Amazonas, Kivalina (Alaska), Paraguay (Pantanal), an der Zugspitze und anderen Gebieten in Deutschland entstanden.

Die Ausstellung findet in Kooperation mit der Universität Bayreuth (Störungsökologie und Vegetationsdynamik) sowie dem Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth statt und wird von der Oberfrankenstiftung unterstützt.

CHRISTIANE TOEWE: how to feel

108. Kabinettausstellung des Kunstvereins Bayreuth im Kunstkabinett des Kunstmuseums, Altes Barock-Rathaus, Maximilianstraße 33, 95444 Bayreuth

Vom 13. Februar bis 30. April 2022.

Eröffnung: 13. Februar 2022, 11 Uhr (Zugangsbedingungen)

Eine zehnjährige Ausbildung in allen Bereichen der keramischen Kunst, Designtheorie und Mediengestaltung, geprägt von Neugier und Experimentierfreude, markiert den spannenden Weg einer Künstlerin, die sich immer wieder neuen Herausforderungen stellt und sich mit Leidenschaft dem Material Porzellan widmet. 

Heart 1, Porzellan. Christiane Toewe 2020.

Von kleinen und feinen Objekten bis hin zu großen und filigranen Rauminstallationen werden immer wieder neue Formen und Inhalte entwickelt. Der Charme der Transluzenz, dem Gespür und das Spiel mit dem Material, der schieren Freude an der Kreativität haben den Weg für immer neue Arbeiten geebnet, die seit 1990 kontinuierlich erscheinen. 

Die dem Material innenwohnende Schönheit wird durch Licht unterstrichen und in hochästhetischer Ausdrucksweise umgesetzt.  Das ermöglicht der Künstlerin gesellschaftliche und ethische Fragestellungen, erweitert durch modelliertes Licht, Video und Klang, in raumbezogene Werkinstallationen umzusetzen. So finden sich in den Installationen  von Christiane Toewe Themen wie z.B. Migration, #MeToo, Kommunikation, Mobilität, Umweltzerstörung, …  und die Frage nach dem SELBST wieder.

„how to feel“ ist der Beginn einer Reihe von Einzelausstellungen von Christiane Toewe in diesem Jahr. Die Ausstellungen bauen aufeinander auf, werden räumlich immer größer und ermöglichen einen umfassenden Blick in das Werk der Künstlerin. 

Weitere Ausstellungen von Christiane Toewe:

„how to talk“, Einzelausstellung vom 16. Juli  bis 04. September 2022 in der KUNSTGALERIE 

Altes Rathaus
Schwarzenbach an der Saale, Marktplatz 5
Vernissage Freitag, der 15.7.2022

„how to fly“,  Einzelausstellung im Kloster Wechterswinkel.
Ausstellungsdauer: Fr. 25.11. bis So. 15.01.2023

Kloster Wechterswinkel Kunst und Kultur
Um den Bau 6  97654 Bastheim
Vernissage  Do. 24.11.2022

Christiane Toewe an ihrem Brennofen. (Foto: Rainer Oswald)

Artist Statement

Licht und seine Wirkung auf die Natur, den Menschen und auf das soziale Miteinander beeindruckt mich. Die Neuordnung im Raum sobald das Licht angeht, der veränderte Blick durch Licht.

Schon zu Beginn meiner Ausbildung war mir klar, dass ich ein Medium brauche welches meine künstlerischen Inhalte transportiert ohne dogmatisch zu sein. 

Drei Dimensionaliät, der Blick in die Vergangenheit sowie die Fragen an die Zukunft sollte, neben einer gewissen Interaktivität mit den Betrachter*innen, in meiner Kunst vorhanden sein.

Durch meine Liebe zu der chinesischen Kultur habe ich mich dem Material Porzellan verschrieben, was eine schöne Herausforderung ist. Um größtmögliches Wissen zu erlangen habe ich den “klassischen” Ausbildungsweg gewählt: Keramiklehre, Meisterprüfung und obendrauf 3 Jahre Studium der Gestaltung und zusätzlich eine Ausbildung in Multi Media Design. Diese Notwendigkeit, Kenntnis aus Wissenschaft, Kunst und Handwerk zu kombinieren fasziniert mich. Mit dieser Basis und bestem Equipment im eigenen Atelier konnte ich 1994 meinen Weg in die Kunst beginnen.

Die musealen Installationen aus Porzellan und modelliertem Licht füllen den Raum. Sie beschreiben gesellschaftlich relevante Inhalte. Das Spiel der Möglichkeiten des Lichtes in den hauchdünnen Oberflächen des Porzellans faszinieren. Zwischen Opazität und Transparenz bewegt sich die Transluzenz. Damit kann ich Formen gestalten, welche aktuelle Themen der Gegenwart visualisieren, in diesem 5000 Jahre altem Material. Unterstützt von High Technology wie z.B. Infrarot Sensoren, programmiertem LED Licht, Mikrophonen, Video und/oder Sound. Raumgreifend und Interaktiv. Und das mit den größten ästhetischen Potenzialen die in Materialien vorhanden sind: der Transluzenz.

Mehr zur Künstlerin:

www.toewe.net
facebook.com/studioporzellan
https://www.instagram.com/studioporzellan/

MICHAEL WESELY: the camera was present

Ausstellung in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus Bayreuth vom 3. November bis 29. November 2021.

Ausstellungsdauer: 4. bis 29. November 2021

Vernissage: Mittwoch, 3. November 2021, 18 Uhr

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag, 8 bis 17 Uhr, Freitag 8 bis 15 Uhr

Der in Berlin lebende und arbeitende Künstler Michael Wesely beschäftigt sich in seinem umfangreichen Werk mit den Bedingungen der Fotografie. Mit seinen extremen Langzeitbelichtungen zählt er zu dem Kreis der bekanntesten zeitgenössischen Fotografen. Sehr früh hat er sich von der Vorstellung, der Fotograf sei Jäger nach dem richtigen Augenblick abgewandt und führt die Frage nach dem „entscheidenden Augenblick“ ad absurdum. In seinen Bildern manifestiert sich das Vergehen der Zeit und einzelne Episoden erzeugen mit ihrer vagen Präsenz eine vielschichtige Erinnerung.

Blick auf die Baustelle des Berliner Humboldtforums. Langzeitbelichtung von Michael Wesely.

Seine großformatigen Bilder hängen nicht nur in den wichtigsten Sammlungen Deutschlands, auch international findet sein Werk große Anerkennung. so zum Beispiel 2004 bei der Einzelausstellung „open shutter“ im New Yorker Museum of Modern Art, oder letztes Jahr in der Columns Gallery in Singapore und im Mies van der Rohe Pavillon in Barcelona. Besondere Aufmerksamkeit bekamen jüngst auch seine jeweils mehrere Jahre dauernden Fotografien des Baus des Humboldtforums der neuen Nationalgalerie Berlin. Michael Wesely zeigt in der Kunsthalle im neuen Rathaus Bayreuth einen Querschnitt durch sein vielschichtiges  Werk.

BARBARA GRÖNE-TRUX: Landschaft pur

107. Kabinettausstellung des Kunstvereins Bayreuth im Kunstkabinett des Kunstmuseums, Altes Barock-Rathaus, Maximilianstraße 33, 95444 Bayreuth

Die Bayreuther Künstlerin beschäftigt sich hauptsächlich mit der Möglichkeit zeitgemäße Formen für Landschaft zu finden und überrascht immer wieder mit neuen überzeugenden Bildlösungen. Mit ihrer Arbeit hat sie seit vielen Jahren kontinuierlich zu einem hohen Niveau der Kunstszene beigetragen und weit über die Region hinaus Anerkennung und Bedeutung erlangt.

Ausstellungsdauer: 8. November 2021 bis 27. Februar 2022.

Vernissage: Sonntag, 7. November 2021, 11 Uhr

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr

PETER STAUDER Stadt der Räume

Ausstellung in der Ausstellungshalle im Neuen Rathaus Bayreuth vom 30. September bis zum 30. Oktober 2021.

Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 8 bis 17 Uhr, Freitag 8 – 15 Uhr.

Vernissage: Mittwoch, 29. September 2021, 18 Uhr, Neues Rathaus Bayreuth

Peter Stauder hat sich in den letzten Jahren mit dem Thema „Stadt“ auseinandergesetzt. Dabei untersucht der Künstler das Verhältnis von Macht und Raum kritisch. Ausgehend von der Überzeugung, dass „Raum“ nichts Gegebenes, nichts in der Natur selbstständig Vorkommendes ist, sondern ein vom Menschen produziertes Phänomen, geht es um das eindimensionale Verhältnis des Menschen zur Natur, die Aneignung und Gestaltung von Welt unter einem letztlich gleichbleibenden Motiv. So wird es im Buch „Stadt der Räume“ (Wasmuth Verlag) beschrieben, das das mehrjährige Projekt Stauders dokumentiert.

In Peter Stauders großformatigen Arbeiten entstehen Stadträume, die Machtstrukturen sichtbar werden lassen. Diese Formen der Macht greifen gesellschaftliche Strukturen auf und verdeutlichen Herrschaftsverhältnisse. Dabei erweitert und vervollständigt der Künstler die eigenen bisherigen künstlerischen Standortbestimmungen zwischen Archaischem Ort, Territorium und Landschaft als Modell.

All diese Umstände folgen, wenn nicht dem Wesen, so doch den Erscheinungen nach, durchaus einer historischen Wandlung. Kann man in Stauders „territorialen“ Landschaften der letzten Jahre noch einigermaßen erahnen wie Macht einst sich des Raums bediente, personenbezogene Herrschaft ihn offen nutzbar machte, verbleiben Macht und Herrschaft im Raum als Stadt nur als Relikt, als Abstraktum, als unpersönliche Weisung einer unsichtbaren Struktur. Diesen Vorgang vollzieht Stauder nach in den Bildern selbst. Nimmt er anfangs Details in den Blick, zeigt an „Raumzeichen“, wie organische Formen dienlich gemacht werden, so weitet er die Perspektive zusehends auf die konsequent vermessene und egalisierte, in ihren lebendigen Grundlagen von einem Zivilisationspanzer verdeckte Welt. So überwältigend, undurchdringlich und bedrohlich die versiegelten Areale Stauders von Land und Stadt auch anmuten, so stark ziehen diese Bilder den Betrachter mit der ihnen eigenen poetischen Kraft in den Bann.

Peter Stauder, Jahrgang 1951, studierte Philosophie an der Freien Universität Berlin, wurde dort 1980 zum Dr. phil. promoviert. Danach folgten Tätigkeiten als Bibliothekar und Hochschullehrer an der Berliner Staatsbibliothek und den Universitäten Köln und Bonn. Während dieser Zeit konnte der Künstler zahlreiche Ausstellungen und als Ausstellungsmacher, Vorträge und Veröffentlichungen realisieren. Peter Stauder ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund und im Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler. Er lebt und arbeitet in Bonn.

Die Ausstellung im Neuen Rathaus war ursprünglich für November 2020 geplant, musste Corona-bedingt verschoben werden und kann endlich ab dem 30. September 2021 im Neuen Rathaus Bayreuth besucht werden. Darüber freuen wir uns seitens des Kunstvereins Bayreuth sehr.

DIETER REHM: Wilhelmine reloaded

Gemeinschaftsausstellung der Markgräfin Wilhelmine Gesellschaft und dem Kunstverein Bayreuth in der Ausstellungshalle im Alten Schloss, Maximilianstraße 6, vom 4. bis zum 30. September 2021. Achtung: Ausstellung verlängert bis 10. Oktober 2021!

Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr

Vernissage: Freitag, 3. September 2021, 17 Uhr

Finissage: Sonntag, 10. Oktober 2021, 14 Uhr

Dieter Rehm interpretiert die einst revolutionäre barocke Gestaltung des Markgräflichen Opernhauses. Oszillierend zwischen positiver und negativer Bildsprache, mit Hilfe farblicher Verschiebung, wird das Unwirkliche der realen Skulpturen und Szenen sowie die illusionistische Bühnengestaltung des Gesamtkunstwerkes von Wilhelmine thematisiert.

Das markgräfliche Opernhaus in Bayreuth bietet uns eine barocke Inszenierung in der Symbiose aus Architektur, Wandmalerei und Skulptur, die den sogenannten Zuschauerraum zur Bühne für die markgräfliche Gesellschaft werden lassen.

Die Najaden, Nymphen, Musen und ornamentalen Dekorationen sind die verbleibenden Figuren und „Schauspieler“, die den Bühnenraum verlassen haben, um Logen, Ränge und die Decke zum eigentlichen sinnlichen Welttheater in der markgräflichen Inszenierung zu verwandeln.

Dieter Rehm wird von diesem einzigartigen, historischen Ambiente herausgefordert zu eigenen Deutungen, die uns in einem künstlerischen Dialog von Geschichte und ihrer Reflektion in die Gegenwart führen.

Bereits die dokumentarische, fotografische Arbeitsphase von Dieter Rehms ausgewählten Standorten aus, erschließt uns den Zugang zu dem historischen Bauwerk des barocken Hoftheaters.

In seinen malerischen Strukturen steigert Dieter Rehm die Farbnuancen zu einer fantastischen Deutung von Figur und Raum in einem Bildtheater mit realen und surrealen Aspekten. Positive und negative Transformationen bedingen einander und übersteigern die historische Realität, ohne jedoch den vorgegebenen Zusammenhang zu ignorieren.

Die Farbklänge in Dieter Rehms Bildwelten reflektieren psychedelische Sphärenklänge eines futuristischen Welttheaters.  

Dieter Rehms Biogaphie als PDF.

CHRISTOPH SCHEUERECKER: Aus dem Nachlass

106. Kabinettausstellung des Kunstvereins Bayreuth im Kunstkabinett des Kunstmuseums, Altes Barock-Rathaus, Maximilianstraße 33, 95444 Bayreuth


Der in München lebende und arbeitende Künstler betreibt Bienenhaltung seit 1992. In der Ausstellung präsentiert er ein altes Aufzuchtkästchen für Bienen, das von Franz Wagner gebaut wurde und zusammengehalten wird mit einer Banderole , die mit einem Ausspruch von Ezra Pound bestempelt ist.

Franz Wagner, einfacher rumäniendeutscher Arbeiter und leidenschaftlicher Imker und Ezra Pound, international anerkannter US-Schriftsteller und Faschismusunterstützer – größere Gegensätze kann man sich kaum vorstellen. Der Künstler nähert sich beiden Personen, die von Faschismus und Krieg geprägt wurden.

Die traditionelle Vernissage kann es leider nicht geben.

Öffnungszeiten: Kunstkabinett im Kulturzentrum Altes Rathaus. 18. Juli bis 13.10.2021, Dienstag bis Sonntag, 10 bis 17 Uhr (im Juli und August auch Montag). Die jeweiligen Zugangsbedingungen entnehmen Sie bitte der Tagespresse, unserer Webseite oder auch den Seiten des Kunstmuseums.

71. Bayreuther Kunstausstellung im Neuen Schloss der Eremitage

11. Juli bis 22. August 2021, Montag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr geöffnet.

71. Bayreuther Kunstausstellung im wunderbaren Park der Eremitage.

Die traditionelle Sommerausstellung des Kunstvereins Bayreuth beginnt dieses Jahr eine Woche früher als gewohnt, und sie dauert sechs anstatt wie bisher fünf Wochen. Im zweiten Jahr unter Pandemiebedingungen entfällt erneut die traditionelle Vernissage mit der musikalischen Matinee des Orchestervereins Bayreuth. Schon im letzten Jahr hat sich gezeigt, dass Corona, trotz der Einschränkungen, kaum einen Einfluss auf die Besucherzahlen und die Kauflust der Besucher hat. Dies auch ohne Festspielbesucher. Das Wetter und damit die Lust, die Verbindung von Park und Kunst zu genießen, spielt eher eine wichtige Rolle zum Erfolg der Ausstellung.

Für den 1. August, 10.15 Uhr, ist eine Midissage geplant, bei der die bei Kunst- und Musikfreunden beliebte musikalische Matinee nachgeholt wird. Außerdem wird bei diesem Termin die zum Jubiläumsjahr 2020 geplante aber ausgefallene Performance der aus Bayreuth stammenden Würzburger Künstlerin Angelika Summa nachgeholt.

Arbeiten von 59 Künstlerinnen und Künstlern, überwiegend aus Franken und Restbayern stammend, zeigen ihre neuesten Arbeiten, 76 an der Zahl, die keine Corona-Depression spüren lassen. Zehn Künstlerinnen und Künstler, damit fast 20 % der Ausstellenden, sind erstmals in der Ausstellung vertreten. Für den Kunstverein ein Zeichen für die anhaltende Attraktivität des Events bei der Künstlerschaft.

Bei einer kleinen Preview – Veranstaltung sind die Preisträger des Bayreuther Kunstpreises 2021 gekürt worden:

Stephan Klenner-Otto (3.v.l.) erhielt den 1. Kunstpreis des Bayreuther Kunstvereins. Margit Rehner (2.v.l.) wurde mit dem 2. Kunstpreis ausgezeichnet. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger (1.v.l.) und Hans-Hubertus Esser, 1. Vorsitzender des Kunstvereins (1.v.r.) ehrten die beiden Kunstschaffenden.
Stephan Klenner-Otto, Corona-Peter und Suppenkasper, 1. Kunstpreis 2021
Margit Rehner, Glück gehabt, Pferdl gsehn, 2. Kunstpreis 2021

Die Ausstellung beginnt am Sonntag, 11. Juli, 10.00 Uhr. Öffnungszeiten: Mo – So, 10.00 bis 18.00 Uhr. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist bis zum 22. August zu sehen.

PETER COLER: 80 ½

Ausstellung des Kunstvereins Bayreuth in der Ausstellungshalle des Neuen Rathauses Bayreuth bis zum 25. Juni.

Peter Coler, der wohl bekannteste Künstler aus Bayreuth, ist im Dezember 2020 achtzig Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass war im Neuen Rathaus Bayreuth eine Ausstellung geplant, die wegen Corona aber abgesagt werden musste. 

Ein halbes Jahr später sind Ausstellungen wieder möglich, weshalb der Kunstverein seinem langjährigen Vorstandmitglied die Möglichkeit geboten hat, die Ausstellung nachzuholen. Ohne Vernissage, vielleicht aber mit einer Finissage, wenn sich die Pandemie-Zahlen weiterhin so günstig entwickelt wie im Moment.

Blick in die aktuelle Ausstellung im Neuen Rathaus.

Es ist keine Retrospektive im eigentlichen Sinne. So fehlen seine graphischen Arbeiten und auch Aquarelle sind nur wenige zu sehen. Es dominieren die Landschaften in Öl, ob jetzt in Oberfranken oder Schottland, seine beliebtesten Sujets. Viele der Arbeiten sind neueren Datums und waren bisher noch nicht zu sehen. Aber auch ältere Arbeiten, die bisher im umfangreichen Depot des Künstlers verborgen waren, werden hier erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert.

Nachdem im Kunstkabinett des Kunstvereins seit 9. Mai die Ausstellung von Cornelia Morsch zu sehen ist, so konnte jetzt innerhalb kurzer Zeit die zweite Ausstellung des Kunstvereins eröffnet werden. Wiederum ohne Vernissage, aber das sollte für den Kulturfreund nur ein geringer Wehmutstropfen sein. Als nächstes steht nun die Bayreuther Kunstausstellung auf dem Programm, die am 11. Juli eröffnet wird.

Die Ausstellung geht bis zum 25. Juni und ist während der Öffnungszeiten des Neuen Rathauses zu sehen.

CORNELIA MORSCH: „Den Aufbruch spüren“

105. Kabinettausstellung des Kunstvereins Bayreuth im Kunstkabinett des Kunstmuseums, Altes Barock-Rathaus, Maximilianstraße 33, 95444 Bayreuth

Nach über sechs Monaten Zwangspause eröffnet das Kulturzentrum „Altes Rathaus“ wieder seine Pforten und damit ist auch das Kunstkabinett des Kunstverein Bayreuth wieder zugänglich. Der Titel der ersten Ausstellung ist mehrdeutig aber passend zur Situation: “Den Aufbruch spüren“.

Die Kulmbacher Künstlerin Cornelia Morsch nutzte die Zeit ohne Ausstellungsbetrieb zum vertieften Arbeiten. Es sind Variationen eines Themas entstanden, das sie im Laufe der letzten Jahrzehnte immer wieder aufgegriffen hat. Es ist der Moment vor dem Entstehen von Leben, der zündende Lebensfunke, verkörpert, verstofflicht in Pflanzensamen.

Gerade jetzt, wo die Gesellschaft wie paralysiert auf die Pandemie schaut und die Vergänglichkeit und die Angst vor dem Tod beherrschende Themen sind, ist für die Künstlerin das Gegengewicht, die Hinwendung zum Leben, wichtig.

Es sind großformatige, gegenständliche Zeichnungen von Pflanzen und Pflanzenteilen entstanden, aber keine „klassischen“ Blumenbilder. Von Blütenblättern sind nur Reste zu sehen.  Die Arbeiten zeigen prall mit Samen gefüllte Kapseln. Zum Teil sind die Samen noch verborgen, dann brechen sie heraus oder liegen schon offen da.  Es sind keine „botanischen“ Zeichnungen, da es nicht um das exakte Abbild von Pflanzen geht.

Zu sehen sind Samen und Samenkapseln, sinnliche, kraftvolle Hüter des Lebenskeims. Man scheint sie riechen, schmecken und fühlen zu können. Erlebbar wird verdichtete, energetische Stofflichkeit. Zelebriert werden verletzliche, zugleich vitale und dem Leben zugewandte ästhetische Variationen des Ausstellungsthemas „Den Aufbruch spüren“.

Die feinen Striche in den Zeichnungen von Cornelia Morsch stehen dicht nebeneinander, sind fließend oder rhythmisch verwoben. Es ist der silberne Graphit, der die Zeichnung bestimmt und der mit farbigem Stift ergänzt wird. In der aktuellen Ausstellung dominieren Rot- und Grüntöne die Farbpalette. Es entsteht eine genau abgestimmte Farbigkeit mit unzähligen Zwischentönen und Nuancen. Zwischenräume und Freiflächen stehen fein ausbalanciert im genau kalkulierten Spannungsverhältnis auf dem weißen Zeichenkarton.

Die eigentlich kleinen und unscheinbaren Motive aus der Natur werden zeichnerisch herausgehoben, stark vergrößert und bekommen so einen skulpturalen Charakter.

In diesen resonanzarmen Zeiten sind Arbeiten in künstlerisch-kreativer Versenkung entstanden, die in besonderer Weise einen Raum, hier das Kunstkabinett, zum Schwingen bringen und diese Schwingungen dem Betrachter in meditativer Tiefe vermitteln. 

Die akademische Malerin, so lautet die Berufsbezeichnung von Künstlerinnen, die an einer Hochschule studiert haben, hat ihr Staatsexamen an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg gemacht und bei Prof. Voglsamer Freie Malerei und Prof. Dollhopf Kunsterziehung studiert. Seit 1998 zeichnet sie mit Aquarell, Tusche oder Stiften. Es ist immer der feine Strich, der sie nicht loslässt.

Eine ehemalige Professorin der Künstlerin, die frühere Dombaumeisterin zu Köln, Frau Prof. Schock-Werner, zeigte sich bei der Eröffnung einer Einzelausstellung 2018 in ihrer Laudatio beeindruckt davon, dass Cornelia Morsch schon in Akademiezeiten konsequent die Zeichnung favorisiert habe, „zu einer Zeit, in der nur die dicksten Pinsel und der Spachtel im Kunstbetrieb Verwendung fanden.“ Sie habe, führte Schock-Werner weiter aus, „ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelt, mit höchster technischer und kompositorischer Präzision, ohne sich von den Modeströmungen im Kunstbetrieb in den letzten Jahrzehnten beeinflussen zu lassen.“ Dass sie diesen aber sehr genau wahrnimmt, zeigt sich in ihrem ehrenamtlichen Engagement im Kulturbereich der Region. Die Gründung eines Kunstvereins in Kulmbach im Jahr 2009 ist nur ein Beispiel ihrer Aktivitäten im Bereich Kunst. 

Bekannt ist Cornelia Morsch aber besonders durch ihre eigenen regelmäßigen Ausstellungen im Inn- und Ausland, in Bayreuth zum Beispiel in jüngerer Zeit mit einer Einzelausstellung in der Regierung von Oberfranken 2019 oder der regelmäßigen Teilnahme an den Sommerausstellungen des Kunstvereins Bayreuth in der Eremitage.

Die Künstlerin lebt seit vielen Jahren, unterbrochen von einem mehrjährigen Aufenthalt in Skandinavien, in Kulmbach. 

Zur Homepage von Cornelia Morsch

Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten des Kunstmuseums zu sehen. Allgemeine Öffnungszeiten: Di – So 10 – 17 Uhr. Unter welchen Bedingungen ein Besuch der Ausstellung möglich ist, erfahren Sie im Kunstmuseum Bayreuth. (Kontakt zum Kunstmuseum: Telefon 0921/76453-10, E-Mail info@kunstmuseum-bayreuth.de)